Perfekte Welt?
Vieles scheint in unserer Welt perfekt zu sein. Und oft stellen wir an andere und auch an uns diesen Anspruch von Fehlerfreiheit und Perfektion. Aber: Wir Menschen sind nicht fehlerfrei, niemand ist perfekt. Fehler zu machen und zu scheitern gehört zum menschlichen Leben dazu. Oft sind es auch diese Erfahrungen, die uns herausfordern uns zu verändern, neu zu orientieren, uns weiter zu entwickeln. Aus Fehlern lernt man, heisst es.
Das Problem ist jedoch, dass unsere Fehler meist Auswirkungen auf andere Menschen haben. Egal ob absichtlich oder versehentlich, ob bewusst oder unbewusst – immer wieder verletzen wir andere durch das was wir tun oder was wir sagen. Dadurch werden wir an anderen schuldig. Und Schuld belastet. Wir kennen Erfahrungen, in denen unser schlechtes Gewissen an uns nagt. Es drängt uns, unsere Schuld wieder gut zu machen, bei denen, die wir verletzt haben, um Entschuldigung zu bitten. Wir versuchen so das, was zwischen mir und dem anderen gestanden hat, was uns voneinander getrennt hat, wieder aus dem Weg zu räumen. Meistens gelingt uns das.
Gottes Vergebung
Solche Schuld hat aber auch mit Gott zu tun. Dann spricht die Kirche von «Sünde». Denn dort wo wir schuldig werden, haben wir Gott aus dem Blick verloren und nicht aus (Nächsten-)Liebe heraus gehandelt, wie er es uns in Jesus vorgelebt hat. Doch auch hier können wir unsere Schuld wieder gut machen, vor Gott zu unseren Fehlern zu stehen und um Verzeihung bitten. Das tun wir im Sakrament der Versöhnung. In der Beichte denken wir über uns selbst, unsere Schwächen und Fehler nach und nehmen eine momentane Standordbestimmung vor.
Entscheidend ist dabei, dass Gott uns bei all dem, auch in unserer Schwäche und Gebrechlichkeit, seine Liebe zusagt und uns mit unseren Fehlern annimmt. Aus der Gewissheit heraus, dass wir getragen sind, können wir dann den Mut schöpfen, zu unseren Fehlern zu stehen. Durch das Bekenntnis unserer Fehler und den wirklichen Wunsch, es in Zukunft besser zu machen, kehren wir um zu ihm. So erfahren wir im Zuspruch der Vergebung und der Liebe Gottes eine Heilung. Denn wir können uns nich selbst vergeben, wir brauchen jemanden, der uns diese Vergebung zuspricht und so die Last von unseren Schultern nimmt. Durch diesen Zuspruch kann unser Gewissen wieder zur Ruhe kommen. Aber die Vergebung wirkt sich nicht allein nur auf uns aus, sondern auch auf die Beziehung zu Gott und unsere Mitmenschen. So können auch diese Beziehungen wieder «heilen».
Auch wenn in den letzten Jahren das Sakrament der Versöhnung, der Beichte, immer mehr auf Ablehnung und Unverständnis stösst, ist es etwas sehr wichtiges. Denn in diesem Sakrament dürfen wir sein, wie wir sind - mit allen Fehlern und Schwächen - und dennoch spricht uns Gott seine Liebe und die Vergebung zu. Zugleich bietet es die Möglichkeit im Gespräch mit dem Priester Perspektiven zu entfalten, Halt zu finden und echte Begleitung auf dem Lebensweg zu erfahren.
In unserer Pfarrei können wir leider keine regelmässigen Beichtzeiten anbieten. Falls Sie ein Beichtgespräch wünschen, wenden Sie sich bitte an unser Sekretariat.
Das Sakrament der Versöhnung für Kinder
Die Schüler/innen der 3./4. Klassen bereiten sich auf das Sakrament der Versöhnung bzw. die Hl. Beichte vor, das sie in dieser Zeit jeweils Mittwoch nachmittags, sowie Samstag vormittags und nachmittags empfangen dürfen.
Wir Menschen haben gute und schlechte Seiten an uns. Wir bemühen uns das Gute zu tun und handeln doch manchmal so, wie wir es nicht wollen.
Beim Versöhnungsweg geht es darum, dass wir unser Verhalten hinterfragen und reflektieren. Das Schöne und Befreiende dabei ist, dass wir beim Beichtgespräch alles Gott übergeben dürfen und im Gespräch mit dem Priester gestärkt werden.
Entnehme hier der Broschüre weitere Informationen zum Versöhnungsweg. Broschüre Versöhnungsweg
Und hier noch das Video, in welchem der Versöhnungsweg erklärt wird: