Vergangene Anlässe

Planmässig trafen wir in Passau ein, das uns mit den farbigen Häusern und barockem Baustil begrüsste, überraschte und auch den Letzten im Reisecar mit Urlaubsstimmung erfüllte. Nach Bezug unserer Zimmer machten wir uns auch sogleich auf den Weg ins Herzen der Drei-Flüsse-Stadt, wo wir von zwei Stadtführern erwartet wurden. Wir schlenderten dem Inn entlang durch die Gässchen und die Strassen und durften uns von dem mediterranen Flair verzaubern lassen. Die interessanten Anekdoten und das grosse geschichtliche Wissen der Stadtführer liessen uns die Stadt mit einem Blick fürs Detail erleben. Die Führung endete im imposanten St. Stephans Dom mit der grössten Orgel der Welt. Mit herrlicher Aussicht auf die Donau und den Inn genossen wir danach unser Abendessen mit heiterer Stimmung und angeregten Gesprächen, die wir im Anschluss noch im Kellerstübli unserer Unterkunft weiterführten.

Unsere Prag-Koryphäe Ludo Gajdos versüsste uns am nächsten Tag die Weiterfahrt mit charmant erzählten Informationen über Tschechien und liess die Wehmut über den Abschied von Passau schnell vergessen. Am Stadtrand von Prag durften wir uns am Mittag kulinarisch in einem Kloster verwöhnen lassen und mit der eigens im Kloster gebrauten goldigen Flüssigkeit mit Schaum anstossen. Die anschliessende Führung durch das Kloster zeigte uns prunkvolle Räume und historisch alte Gemäuer. Die Erzählungen des Mönchs liessen uns die schwierigen Zeiten erahnen, welche der Kommunismus über das Land und die Kirche gebracht hatte. Mit einem spontanen «Grosser Gott wir loben dich» füllten wir mit unseren Stimmen den Kirchenchorraum, was allen nach den Erzählungen dieser schweren vergangenen Zeiten einen berührenden Moment bescherte.

Kaum waren im Hotel die Zimmer bezogen und kurz die Koffer abgestellt, führte Ludo uns perfekt organisiert zum Aussichtsturm Petrin. Überrascht von den grünen Wiesen und Hügeln in Prag genossen die einen die Aussicht auf dem kleinen Prager «Eiffelturm», während andere mit warmen Getränken der Kälte trotzten. Erste Eindrücke von dieser wundervollen Stadt liessen die Vorfreude auf die bevorstehenden Tage noch ansteigen und nach einem sehr leckeren Essen liessen die meisten von unserer Gruppe den Abend noch im nahe gelegenen Pub ausklingen.

Wettermässig stand die Pfarreireise unter dem Motto «fifty shades of grey». Doch der grau verhangene Himmel liess unser sonniges Gemüt und die heitere Stimmung in der Gruppe nicht trüben. Wir durften miteinander die Stadt erkunden und kennen lernen. Zuerst stand die Prager Burg auf dem Programm. Tief beeindruckt von der Führung durch das grösste geschlossene Burgareal der Welt, welches auf dem Berg Hradschin liegt, durften wir nach dem Mittagessen auf einer gemütlichen Schiffsfahrt auf der Moldau eine Weile entspannen. Das weitere Highlight dieser Reise fand am Abend mit dem Besuch der Oper Aida im Nationaltheater statt. Überwältigt alleine schon von der Architektur und des Interieurs des Theaters genossen wir die sehnsuchtsvollen Musikklänge um das unglückliche ägyptische Liebesdrama. Natürlich mussten diese Eindrücke danach bei erfrischendem tschechischen Bier in «unserem» Pub geteilt werden.

Am Freitag wurden wir bei klirrender Kälte über den Altstadtring geführt: Wir durften interessanten Geschichten rund um die Statuen, welche die Karlsbrücke flankieren, lauschen und die Prager astronomische Uhr, ein nationales Kulturdenkmal, welches ein unentbehrlicher Bestandteil des alten Prags ist, detailliert kennen lernen. Die freie Zeit am Nachmittag nutzten viele für Einkäufe und individuelle Besichtigungen, bevor wir uns zu dem gemeinsamen Nachtessen trafen, um im Anschluss den letzten Abend bei Musik und Tanz oder je nach Gusto ruhig im Hotelzimmer abzuschliessen.

Dankbar für die ruhige Zeit im Car nach den vielen Erlebnissen der Vortage kuschelten wir uns am Samstagmorgen früh in unsere Sitze und liessen uns von Peter Zahner nach Regensburg fahren und Prag hinter uns lassen. Eine Pause in einem eindrücklichen Restaurant in Regensburg mit Sicht auf den Dom schenkte uns nochmals Zeit für Gespräche bei der letzten gemeinsamen Mahlzeit. Erfüllt von neuen Erlebnissen, vielen Eindrücken, unvergesslichen Erinnerungen und wertvollen Begegnungen verabschiedeten wir uns nach der Ankunft in Hünenberg alle voneinander. Die Reise in die nächstgelegene Hauptstadt der Schweiz, welche dank der hervorragenden Planung von Regina Kelter und Ludo Gajdos ein besonderes Erlebnis war, wird mir für immer gerne in Erinnerung bleiben. Mein herzlichstes Dankeschön.
Tanja Eberle