Kirche St. Wolfgang
Kleine Baugeschichte
1473-1475 erbaute der Baumeister Hans Felder (d.Ä.) diese einzig erhaltene spätgotische Landkirche im Kanton Zug. Im Mittelalter kreuzten an der Stelle die wichtigen Verkehrswege von Luzern über Kappel nach Zürich und von Zug über Sins zur zugerischen Vogtei Oberrüti. Der Anlass zum Bau einer Kirche ist nicht sicher bekannt. Unter verschiedenen Gründungsgeschichten ist die für das ausgehende Mittelalter typische Tradition am wahrscheinlichsten, dass sich zu einem an einer Tanne befestigten Wolfgangsbild eine Wallfahrt entwickelt hat, welche schliesslich zum Bau eines Gotteshauses führte (1473-1475). Diese Überlieferung stützen auch frühe Darstellungen.
Wir freuen uns, dass auch vom Geläut der Kirche St. Wolfgang ein Video angefertigt worden ist. Viel Freude beim Ansehen und Anhören.
Altarraum
Der Altarraum ist fast seiner ganzen alten Ausstattung beraubt und doch wirkt er durch seine Schlichtheit und das Farbenspiel der auf rot und blau gestimmten starkfarbigen Fenster (1949 August Wanner). Im Langbau fand man bei der Restaurierung der Kirche den Freskenzyklus aus dem späten 16. oder frühen 17. Jahrhunderts. Es ist der einzige Rest der alten Ausstattung. Auf beiden Seiten sind Bilder aus dem Leben des heiligen Wolfgangs zu sehen. Die Fresken waren extrem beschädigt und mussten teils stark ergänzt werden.
Der Hl. Wolfgang
Der hl. Wolfgang, 924 in Pfullendorf geboren, war Leiter der Domschule in Trier, wurde in Einsiedeln zum Priester geweiht, ging dann als Missionar nach Ungarn, bevor er zum Bischof von Regensburg berufen wurde. Eine Zeitlang zog er sich als Einsiedler zurück und baute mit eigener Hand ein Kirchlein, weshalb eine Axt und ein Kirchenmodell seine Attribute wurden. Er ist der Patron der Zimmerleute und wird gegen Gicht und Schlagfluss angerufen.